Letzter F! Grand Prix Zandvoort

2026  findet der letzte Formel 1 Grand Prix in Zandvoort statt. Das bedeutet das Ende einer Autosport-Legende. Für viele Formel 1-Liebhaber gar keine gute Neuigkeit. Der beliebte Grand Prix in Zandvoort auf dem wunderschönen, in den Dünen an der Nordsee gelegenen Circuit Zandvoort darf noch zwei Mal stattfinden. Dann ist es vorbei.

Möchtest du den Nervenkitzel selber (noch) einmal live erleben? Sicher dir dann schnell Karten für 2025 oder 2026 und stürz dich in das Formel 1 Treiben im Badeort Zandvoort an der Nordseeküste. Es ist wirklich ein einmaliges Erlebnis und du hast jetzt nur noch 2 Chancen! Von Noordwijk aus ist der Grand Prix mit dem Fahrrad in 20 min. zu erreichen!

Was macht Zandvoort so einzigartig?

Der Circuit Zandvoort hat alles, was eine gute Formel-1-Strecke braucht. Es ist eine echte „Old School“-Strecke: schnell, mit Höhenunterschieden und mit vielen anspruchsvollen Kurven. Das Besondere ist, dass die Strecke der natürlichen Form der Landschaft folgt, genau wie die Strecke von Spa-Francorchamps. Mit einer Länge von 4,3 Kilometern ist sie eine der kürzesten Strecken in der Formel-1-Meisterschaft. So können die Zuschauer die Autos besonders oft vorbeifahren sehen! Mit insgesamt 14 Kurven hat keine andere aktuelle Formel-1-Strecke prozentual gesehen so viele Kurven wie Zandvoort. Von diesen Kurven gibt es vier, die Sie besonders im Auge behalten sollten. Hier ist Spektakel garantiert!

Letzter F! Grand Prix Zandvoort

Die Kurven

Die interessanteste und beliebteste Kurve ist die Tarzankurve, die seit der Eröffnung 1948 auf der Strecke zu finden ist. Sie ist auch die erste Kurve der Strecke, am Ende der langen Geraden. Das hat zur Folge, dass die Fahrer mit voller Geschwindigkeit ankommen und es hier zu vielen Überholvorgängen und Zusammenstößen kommt. Dennoch ist dies die Kurve, in der man sich gegenseitig überholt. Die Gerlach-Kurve ist nach Dr. Wim Gerlach benannt, dem ersten Fahrer, der (1957) auf dieser Strecke ums Leben kam. Es handelt sich um die zweite Kurve der Strecke, die ebenfalls schon seit den Anfangsjahren vorhanden ist. Bei der Einfahrt in die Kurve können die Fahrer den genauen Verlauf der Kurve nicht erkennen. Überholen ist daher ein riskantes Unterfangen.

Kurve 7, die Scheivlak, ist ein weiteres Highlight auf der Strecke. Auch diese Kurve ist seit 1948 Teil der Strecke. Nachdem die Straße zunächst bergauf führt, geht es hier bergab. Das hat zur Folge, dass die Geschwindigkeit hier auf über 300 Stundenkilometer ansteigt. So schwärmte Lewis Hamilton von dieser Kurve. Kurz vor der Kurve gibt es einen kleinen Hügel, so dass die Fahrer die Kurve erst spät sehen können. Das macht diese Kurve zur schwierigsten auf der Strecke.Die Hans-Ernst-Kurve befindet sich im Bereich der Arena. Hier gibt es auf beiden Seiten Tribünen mit rund 20.000 fanatischen Fans, was den Fahrern einen enormen Kick gibt.

Die Rennfahrer bezeichnen die Strecke als sehr schnell„ und „ziemlich verrückt“ und insbesondere auch „wellig“. Die Strecke schlängelt sich durch die Sanddünen und verleiht der Runde wegen den vielen Ups und Downs einen achterbahnartigen Charakter. Somit wird Zandvoort für die Formel 1 Fahrer noch zwei Mal eine echte Herausforderung bleiben.

Letzter F! Grand Prix Zandvoort

Die Geschichte des Circuit Zandvoort

Die Anfänge

Die Geschichte des Circuit Park Zandvoort führt zurück in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als Zandvoort ein mondäner, beim Jetset beliebter Badeort war. Der kleine Strandort florierte und der damalige Bürgermeister H. van Alphen meinte, zu einem Ort dieser Allüre passe eine Autorennbahn. Zunächst wurde im Norden Zandvoort sein Straßenparcours angelegt, aber van Alphen war weiterhin davon überzeugt, dass ein fester Parcours eine Bereicherung für den Badeort sein würde. Da aber die Anlage einer neuen Rennstrecke zu kostspielig war, wurden – im noch im Bau befindlichen Nordteil Zandvoorts zunächst einmal Straßenrennen ausgetragen. An der Strecke wurden Holztribünen errichtet und am 3. Juni 1939 fanden die ersten Rennen auf dem Straßenparcours Zandvoort statt. Das waren übrigens auch die allerersten Autorennen in den Niederlanden.

Zweiter Weltkrieg

Weniger als ein Jahr später sah die Lage in Zandvoort  plötzlich ganz anders aus. Der Zweite Weltkrieg war ausgebrochen und der Badeort erlitt großen Schaden. 1942 wurde der Strand zum Sperrgebiet erklärt, viele Hotels und Resorts mussten schließen und wurden abgerissen, da die Deutschen hier den Atlantikwall bauen wollten. Trotz der deutschen Besatzung gab van Alphen seine Pläne für seine Rennstrecke nicht auf. Es gelang ihm, den deutschen Besetzer davon zu überzeugen, eine „Paradestraße” anzulegen, einen langen, breiten Weg, auf dem die Deutschen nach dem Sieg eine Parade abhalten konnten. Er konnte die Deutschen für diese Idee begeistern und mit den Trümmern der Hotels, die als Fundament für die Fahrbahn dienten,  wurde eine lange, breite Straße gebaut.

Dies passte hervorragend in den Plan von Van Alphen, denn diese „Paradestraße” konnte letztendlich zur Geraden des Circuit Park Zandvoort ausgebaut werden.  Als die Niederlande am 5. Mai 1945 befreit wurden, war somit ein beachtliches Stück der Rennstrecke bereits vorhanden, die Strecke war nur noch nicht asphaltiert. 1948 fing man mit dem Bau des Circuit Park Zandvoort an und die Paradestrasse wurde mit einer Asphaltdecke versehen.  Im selben Jahr wurde dann auch sofort der erste Grand Prix (der Große Preis der Niederlande) ausgetragen, und seit 1950 gehört dieser Große Preis der Niederlande zum offiziellen Formel-1-Kalender.

Grand Prix von Zandvoort

Nach dem Krieg setzt die Gemeinde den Bau der Rennstrecke fort und errichtet sie auf den Trümmern des Atlantikwalls. Am 7. August 1948 findet das erste Rennen mit Hilfe von englischen Fahrern und dem British Racing Drivers‘ Club statt. Damals noch unter dem Namen: Grand Prix van Zandvoort.   Dank der großen Medienpräsenz zieht die Veranstaltung bis zu fünfzigtausend Zuschauer an. Der thailändische Prinz Bira gewinnt das Rennen in einem alten hellgelben und blauen Maserati.

Mit diesem ersten Rennen im Jahr 1948 ist die Strecke offiziell eröffnet und die glorreichen Jahre des Großen Preises von Zandvoort begannen. Ab 1950 wird dieser unter dem Namen Großer Preis der Niederlande fortgesetzt und von 1952 bis 1985 ist das Rennen Teil der offiziellen Formel-1-Weltmeisterschaft. Zwischen  1948 und 1985 fanden hier insgesamt 34 Grands Prix statt, an denen große Namen wie Alain Prost und Jackie Stewart teilnahmen.

Es ist eine aufregende Strecke, auf der viele Überholmanöver möglich sind, und die Fahrer lieben es, dort zu fahren. Die 1960er Jahre sind die glorreichen Jahre der Rennstrecke von Zandvoort. In diesen Jahren fuhren legendäre Fahrer wie Graham Hill, Jackie Stewart und Jim Clark auf dieser Strecke.

Unfälle und Krisen – die 70er Jahre

Die 70er Jahre markieren dahingegen eine dunkle Zeit für die Strecke. Nachdem der britische Fahrer Piers Courage 1970 auf der Strecke tödlich verunglückt ist, gibt es Kritik. Ist die Strecke sicher genug? 1972 beschließen die Organisatoren, die Formel 1-Autos nicht mehr durch die Dünen von Zandvoort fahren zu lassen. Die Strecke ist veraltet und zu gefährlich. Es wachsen sogar Sträucher auf der Strecke.  Die Gemeinde Zandvoort will die Strecke sogar sofort schließen. Dennoch wird die Strecke nochmals renoviert: neuer Asphalt wird verlegt, die Ausfahrtsspuren werden breiter, neue und zusätzliche Leitplanken werden installiert und die Strecke erhält eine zusätzliche Kurve: die Panorama-Kurve, einen Rennturm und neue Boxen.

So war die Freude groß, als der Grand Prix am 29. Juli 1973 wieder in Zandvoort stattfinden durfte, währte jedoch nur kurz. Der britische Fahrer Roger Williamson schießt in der achten Runde von der Strecke. Es ist zu wenig Feuerlöschgerät vorhanden, und die Organisation versagt: Williamson verbrennt bei lebendigem Leib in seinem Auto. Nach einer Reihe von weiteren Sicherheitsmaßnahmen darf der Grand Prix trotzdem 1974 wieder nach Zandvoort zurückkehren.

Das Aus für Zandvoort

1979 fasst der Gemeinderat einen Beschluss, der für die meisten Einwohner von Zandvoort unverständlich ist: Die Rennstrecke soll geschlossen werden. Die Rennstrecke kämpft mit Geldproblemen und politischem Widerstand. Es besteht eine Hassliebe zur Rennstrecke. Die größten Argumente dagegen sind die Lärmbelästigung während des Grand Prix, die Umweltverschmutzung und das Verkehrschaos.

Zandvoort gerät in eine Abwärtsspirale: Kreditgeber bleiben weg, solange die Sicherheit des Grand Prix nicht gegeben ist, und der Grand Prix kann nicht auf einer schlecht gewarteten Rennstrecke ausgetragen werden. Darüber hinaus ist die Anwendung des Gesetzes über die Lärmbelästigung ein heikles politisches Thema. Für die Rennstrecke ist es fast unmöglich, die im Gesetz über die Lärmbelästigung festgelegten Normen einzuhalten.

Der letzte Grand Prix fand am 25. August 1985 statt.  Hier gewann der österreichische F1-Fahrer Niki Lauda den letzten Großen Preis seiner Laufbahn.

Interimstrecke

1986 erweist sich die Strecke als veraltet und die Organisatoren geraten in weitere finanzielle Schwierigkeiten. Im Jahr 1988 wird die Strecke zu einer Interimstrecke verkürzt und ermöglichte viele Jahre verschiedene internationale Rennklassen wie DTM, Blancpain GT-Serien und die Formel 3. Die Zeit der großen Weltmeisterschaften ist für Zandvoort aber erst einmal vorbei. Dennoch bleibt die Strecke auch in diesen Jahren ein Nährboden für neue Talente. So wechselte beispielsweise Max Verstappen auf dieser Strecke in die Formel 3. Und die Pläne, die Rennstrecke zu erneuern und das prestigeträchtige Rennen wieder auf die Strecke zu bringen, kommen jedes Jahr wieder.

Comeback

Als Ende 2018 wieder Gerüchte über eine Rückkehr der Formel 1 nach Zandvoort im Jahr 2020 aufflammten, kam das Rennfieber wieder auf. Sollte die Formel 1 nun doch nach Zandvoort zurückkehren? Rennstreckenbesitzer Prinz Bernhard jr. verhandelt mit seiner Firma Chapman Andretti Partners 2018 mit den Organisatoren darüber. Er fährt schon seit Jahren Rennen in Zandvoort und ist zusammen mit seinem Bruder Pieter Christiaan und Jan Lammers, dem niederländischen Grand-Prix-Direktor, im Racing Team Holland.

Die Rückkehr des Grand Prix in die Niederlande erfordert viel Geld, und auch die alten Gegenargumente wie Geld, Lärm, Umweltverschmutzung und Verkehrschaos stehen wieder auf der Tagesordnung. Dennoch beschließt die Gemeinde Zandvoort, die Strecke mit 4,1 Millionen Euro zu unterstützen, um die Formel 1 wieder in die Niederlande zurück zu bringen. Auch Sponsoren sind nur allzu gern dazu bereit, wieder viel Geld in den Grand Prix zu investieren.

Im Mai 2019 gibt die Formel-1-Organisation bekannt, dass ab Mai 2020 für drei Jahre ein Grand Prix auf der Rennstrecke von Zandvoort stattfinden wird. Hauptsponsor ist die Firma Heineken. Im Jahr 2020 sollte Max Verstappen sein Renntalent in seinem Heimatland erstmals wieder unter Beweis stellen, doch die Corona-Krise macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Anderthalb Jahre später ist es dann aber endlich soweit: Im September 2021 heulen die Motoren auf der Rennstrecke von Zandvoort wieder auf.

Letzter F! Grand Prix Zandvoort

2026: Endgültiger Schlussstrich für den Formel 1 Grand Prix in Zandvoort

Doch nach 2026 wird der Große Preis der Niederlande nicht mehr auf der Rennstrecke von Zandvoort stattfinden. Der Vertrag zwischen dem Formula One Management (FOM) und der Rennstrecke wird nicht verlängert. Die Organisatoren argumentieren, dass sie auf dem Höhepunkt aufhören wollen. Somit wird das letzte Rennen in Zandvoort im September 2026 stattfinden.

Einer der Gründe ist, dass die Veranstaltung von privater Seite finanzier wird und neben dem britischen Silverstone der einzige Grand Prix ist, der ohne staatliche Unterstützung auskommen muss. Auch wird behauptet, dass Zandvoort wegen der starken Konkurrenz von anderen Kontinenten aufgeben muss, denn die Formel 1 orientiert sich in zunehmendem Masse auf Kontinente, auf denen der Sport bisher noch kaum Fuß gefasst hat, wie Afrika und Asien. Hinzu kommt, dass reiche Nationen wie Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar jedes Jahr zig Millionen aus ihren Kassen sprudeln lassen. Es ist zu erwarten, dass In Europa in den kommenden Jahren weitere Rennen sterben werden. Die Organisation teilt mit wehmütig zu sein, aber vor allem stolz. Es ist eine Botschaft der Stärke. Man hört am Höhepunkt mit einem Paukenschlag auf.

Save the date F1 Grand Prix Zandvoort 2025 und 2026

Der Grand Prix in Zandvoort 2025 findet vom 29. bis 31. August 2025 statt. Der genaue Termin für den allerletzten Grand Prix der Niederlande im Jahr 2026 wird im Laufe dieses Jahres bekanntgegeben. Bei der letzten Ausgabe wird am Samstag in Zandvoort erstmals auch ein Sprintrennen ausgetragen, für das der Sieger acht Weltcup-Punkte erhält.

Tipps: Beste Aussicht

Sicher dir einen Platz in der Tarzankurve oder in einer der schrägen Kurven, der Arie Luyendijk-Kurve – die letzte Kurve der Strecke – oder der Hugenholtz-Kurve. Seit 2020 ist die letzte Kurve sowohl verbreitert als auch zu einer Parabelkurve geneigt, so dass die Autos nebeneinander und mit derselben Geschwindigkeit durchfahren können. Das verspricht spannende Momente!

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Karten für den Großen Preis der Niederlande in Zandvoort 2025 erhältst du auf vielen gängigen Formel 1 Webseiten u.a. hier.

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