Jetzt denkt ihr bestimmt, was ist denn hier los??? Bald ist Nikolaus!!! Da haben die Mitarbeiter bei PeOos mal wieder einen Bock geschossen!!! Das möchte ich dann auch gerne und sofort richtig stellen. ‚Bald ist Nikolaus‘ bezieht sich auf das was mir diese Woche im Supermarkt aufgefallen war und was ich im letzten Blog ‚Wie frühstücken Holländer‘ bereits angekündigt hatte.
Was liegt da in den Geschäften?
Es ist der 31. August, ich brauche noch ganz schnell ein paar Einkäufe und werde im Supermarkt überfallen von kiloweise ‚Pepernoten‘. Bald ist Nikolaus!!! Ich dachte, vielleicht glaubt ihr mir nicht, deshalb habe ich ein kurzes Video gemacht.
Ich höre euch schon sagen, dass in Deutschland das Marzipan auch schon in den Geschäften liegt. So ist das (L-)eben, kaum ist man aus dem Urlaub zurück im Alltag und schon wird man wieder an Nikolaus und Weihnachten erinnert.
Aber lecker sind sie schon, die kleinen knusprigen ‚Kruidnoten‘.
Was sind Kruidnoten?
‚Kruidnoten‘ heißen wörtlich übersetzt Kräuternüsse. Es sind knusprige, halbrunde Kekse, mit einem Umfang eines 50 Cent-Stückes. Sie werden wie Weihnachtsplätzchen mit Lebkuchengewürzen gebacken. Zu Nikolaus, oder Sinterklaas, wie man hierzulande sagt, gehören die nach Spekulatius schmeckenden Kekse einfach dazu. Man isst sie – wie M&M’s – aus der Hand, meist nimmt man sich 6-10 Stück auf einmal.
Geschichtliches zu den ‚Kruidnoten‘
Im Volksmund werden ‚Kruidnoten‘ auch schon mal als ‚Pepernoten‘ bezeichnet. Das Wort ‚Pepernoot‘ war bereits 1931 als Synonym für ‚Kruidnoot‘ bekannt.
Viele Bäcker unterscheiden deutlich zwischen ‚Pepernoten‘ und ‚Kruidnoten‘. ‚Pepernoten‘ sind etwas größer, haben eine unregelmäßige Form und sind weicher. Hauptbestandteil ist Roggenmehl und Anis. Sie sind auch etwas unförmig. Knubbeliger, sag ich gerne. Diese ‚Oud Hollandse Pepernoten‘ haben eine ganz andere Struktur als ‚Kruidnoten‘. Das Rezept ist auch etwas komplizierter als das der ‚Kruidnoten‘ aus unserem holländischen Kochbuch. Im Internet habe ich aber ein fantastisches Rezept gefunden. Wer jetzt gerne ‚Pepernoten‘ backen möchte, der darf uns kontaktieren. Der erhält von mir persönlich die deutsche Übersetzung in sein E-Mail-Postfach.
‚Kruidnoten‘ in vielen Variationen
‚Kruidnoten‘ werden aus einem Teig bestehend aus Zucker und Weizenmehl gebacken, in den Lebkuchengewürze verarbeitet werden. In den gekauften ‚Kruidnoten‘ werden Backpulver, Glukose-Fruktose-Sirup und Sojalecithin zugesetzt. Letztere sind schon mal gute Gründe, um ‚Kruidnoten‘ ganz einfach selber zu backen. Das Rezept findet ihr selbstverständlich in unserem Kochbuch ‚Lecker NL‘. Nach dem Backen kann man sie mit Schokolade überziehen. Entweder Milchschokolade, weißer oder purer Schokolade.
In einigen großen Städten wie Amsterdam, Rotterdam, Den Haag eröffnet die Firma ‚Van Delft‘ im Herbst die sogenannten Pop-up-Stores. Dort kann man unzählige verschiedenste Sorten probieren und kaufen. Die Webseite verrät mir, dass es um die 40 Sorten gibt. Darunter gibt es dort auch die ‚Oud Hollandse Pepernoten‘.
Was ich schlussendlich so besonders schätze an ‚kruidnoten‘ ist nicht, dass es bald Nikolaus ist, sondern weil man sie viel schneller fertig hat als Weihnachtsplätzchen. Obwohl die natürlich auch immer sehr lecker sind. 😉