hering essen

Haringhappen‚ ist eine typisch niederländische Tradition, aber woher kommt sie genau? Und muss man einen Hering roh essen? Alles über diesen holländischen Snack, der neben dem Kibbeling auf dem Menü eines jeden Touristen stehen sollte, findet ihr in diesem Blog.

Flaggentag

Der erste Samstag in der Heringssaison – meist im Mai oder Juni – wird Flaggentag genannt. Die vielen Beflaggungen rund um die Heringsfischerei gehen auf das 18. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit gab es bereits ein Verbot, zu viel Hering zu fangen. Deshalb war das Fischen nur einer kleinen Gruppe von Fischern vorbehalten. Der Tag, an dem sie zur See fuhren, fand oft in Anwesenheit des Gouverneurs statt. Die dabei entstandenen Flaggen haben zu dem Namen Flag Day geführt. Der erste gefangene Hering wurde einer hochrangigen Person präsentiert.

Das Recht auf Heringsfischerei war nicht jedem vorbehalten. Ebenso das Backen und Salzen durfte nicht von jedem durchgeführt werden. Einige Städte an der Maas erhielten dieses Recht – das sogenannte‘ kaakmonopolie‘ (wörtlich übersetzt: Kiefermonopol) – vom Statthalter persönlich. Dieses Recht wurde erst 1857 abgeschafft. Langsam aber sicher konnten sich immer mehr Angler auf den Heringsfang und ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die Traditionen rund um den Beginn der Heringssaison, wie wir sie heute kennen, konzentrieren.

‚Haring keilen‘

Einen Hering zu ‚keilen‘ bedeutet, die Eingeweide und Kiemen des Herings mit einer speziellen Klinge zu schneiden. Der einzige Darm, der übrig bleibt, ist die Bauchspeicheldrüse. Durch ihn werden bestimmte Enzyme freigesetzt, die den Hering reifen lassen.

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‚Hollandse nieuwe‘

Der Name führt manchmal zu Verwirrung. Denn wann ist ein Hering sowohl niederländisch als auch neu? Ein holländischer Hering darf sich so nennen, wenn der Fisch einen bestimmten Fettanteil hat – mindestens 16 Prozent. ‚Hollandse nieuwe‘ wird zwischen Mai und September gefangen. In den Wintermonaten ist Hering sehr mager; erst im Frühjahr fangen die Fische wieder an, sich von Plankton zu ernähren, wodurch der Fettanteil enorm ansteigt. Sie werden manchmal auch als ’neue Freunde‘ bezeichnet.

Der Name Kumpel oder Kumpelhering leitet sich von jungfräulichem Hering ab. Das bedeutet, dass der gefangene Hering noch keinen Rogen enthält.

‚Haring happen‘ heißt Hering essen

Das Essen von Hering ist eine Tradition, die aus dem katholischen Glauben stammt. Früher aß man am Aschermittwoch Hering.  Damit wurde die Fastenzeit nach dem Karneval eingeläutet. Fleisch war nicht erlaubt, Fisch schon. Heutzutage verstehen wir unter ‚Haring happen‚ einen Hering aus der Hand zu essen.

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‚Bokking‘ oder ‚kipper‘

Die bekannte Art, Hering zu essen, besteht natürlich darin, den gesalzenen, rohen Fisch am Schwanz zu packen und ihn durch die Kehle gleiten zu lassen. Man isst den Hering gerne mit Zwiebeln, um den starken Geschmack  etwas zu neutralisieren.

Hering muss man aber nicht unbedingt roh essen. Er kann auch gebraten oder geräuchert werden. Gebraten sprechen wir von einem ‚Bakbokking‘ oder ‚Panharing‘, geräuchert von einem ‚Bokking‘. Ein Räucherbokking kann heiß oder kalt geräuchert werden.

Vielleicht habt ihr Appetit auf Urlaub bekommen.

Wir danken ‚Bijzonder uit eten‚ für den netten Banner.

 

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