Vom Schnappschuss zum Abschluss

Pling… mein Computer meldet sich mit dem Signal, dass eine E-Mail in meinem Postfach gelandet ist. Eigentlich habe ich durch den Stapel Arbeit und einige Punkte auf meiner To-Do-Liste gar keine Zeit, sie mir anzuschauen. Nur ein kurzer Blick und ich sehe, dass sie von Petra ist, mit der Bitte – am besten noch gestern – die neusten Bilder von der Ferienunterkunft Senny zu bearbeiten. Sie hat sie in der Cloud gespeichert. Ein kurzer Blick sagt mir, dass ich wieder viel Arbeit damit habe. Die Eigentümerin der Wohnung wünschte sich, dass wir auf der Webseite neue Bilder von den Schlafzimmern veröffentlichen.

What you see is what you get

Ich stelle direkt fest, dass auf den alten Bildern nur 2 Schlafzimmer sichtbar waren. Das dritte mit zwei Einzelbetten, davon hatten wir noch keine auf unserer Webseite veröffentlicht. Das heißt ran an die Arbeit. Denn ganz klar, wir wollen den Besuchern auf unserer Webseite und unseren Gästen ein so komplett mögliches Bild der Unterkunft verschaffen. Dabei arbeiten wir gern nach dem Motto: ‚What you see, is what you get.‘

Erst mal eine Tasse Kaffee und dann ran an die Arbeit.

Manchmal ist das für mich gar nicht so einfach, weil ich die Wohnung nicht gesehen habe oder ich die Fotos nicht immer selber mache. Mit meinem visuellen Auge klappt es eigentlich fast immer, mir ein gutes Bild zu verschaffen. Der Vorteil daran ist, dass ich mich direkt in potentielle Gäste hineinversetzen kann und nach Bildern suche, die den richtigen Eindruck verschaffen können.

Freundliche Ausstrahlung

Für ein optimales Bild einer Wohnungseinrichtung benutzte ich ein Stativ. Das geht auch am schnellsten. Da das Objekt, die Wohnung absolut unbeweglich ist, kann man super mit längeren Verschlusszeiten arbeiten. Eine Verschlusszeit von einer zehntel Sekunde kann einer Aufnahme auch mit schlechter Beleuchtung eine wunderbar helle Ausstrahlung verleihen. Diese hellen Bilder sehen immer sehr einladend und freundlich aus. Das Programm, mit dem ich die Fotos bearbeite, bietet mir verschieden Möglichkeiten aus einem dunklen Foto ein helles zu machen.

Blick auf Couch im Wohnzimmer

Da bekomme ich direkt Lust auf Sommer, Sonne, Sand und Urlaub.

Scharfe Aufnahmen

Mit Stativ ist ein Bild selten verwackelt und alles rattenscharf. Bei diesen Aufnahmen sehe ich, dass ich da doch noch einiges zu tun habe. Aber leider kann mein Programm nicht alles. Hier werde ich einen Mittelweg finden müssen.

Schönheit liegt im Blickwinkel des Betrachters

Die nächste Herausforderung ist, die Aufnahmen von Petra in einem rechten Winkel zu bekommen. D.h. Wände sollten vertikal über das Bild verlaufen und Boden und Decke horizontal. Da wir in kleinen und größeren Räumen immer Weitwinkel verwenden, verlaufen diese Linien manchmal völlig schräg durchs Bild. Dem kann man vorbeugen durch die Aufnahme von Stativ zu machen und dabei die Kamera auf die perfekte Höhe einzustellen. Bei den neusten digitalen Kamers verlaufen im Display Linien, um sich zu orientieren. Mit etwas Geduld bekommt man eine astreine Aufnahme. Aber bei diesen Bildern muss ich ein bisschen ziehen und vergrößern, so dass der Besucher unserer Webseite nicht das Gefühl bekommt, dass ich einen Schuss im Kaffee hatte.

Blick auf Doppelbett im Schlafzimmer

Den besten Blickwinkel erzielt man dadurch, dass man in eine Ecke des Raumes fotografiert. Dann brauche ich nur die Wände zu korrigieren. Das geht leider nicht immer. Manchmal muss man eine Küche oder Fensterfront von vorne aus fotografieren. Aber Photoshop, mein Freund und Helfer, bekommt so manches hin. Ich ziehe die Ecken der Aufnahme etwas nach rechts und links oder nach schräg oben und unten. Dabei achten wir auf jeden Fall darauf, dass unsere Gäste ein verfälschtes Bild bekommen.

Die Kunst besteht im Weglassen

Wenn ich Bilder mache, rücke ich in der Wohnung Stühle zur Seite, Mülleimer oder andere störende Gegenstände aus dem Bild. Es mag sein, dass der Leser jetzt denkt, dass damit die Aufnahme manipuliert wird. Dem ist aber nicht so. Manche Gegenstände – vor allem die im Vordergrund – wirken auf dem Foto viel größer als in Wirklichkeit und verfälschen dadurch eher, als sie nützen. Manchmal lenken sie auch einfach ab vom Wesentlichen. Dann retuschiere ich sie oder wähle einen anderen Bildausschnitt.

Meiner Meinung nach hat es alles mit Ästhetik zu tun. Ich liebe ruhige Aufnahmen, in denen das Wesentliche ins Auge springt.

Die richtige Perspektive

Ein bekannter Fotograf hat einmal gesagt: ‚Klebe dir auf die Mitte des Bildes einen schwarzen Punkt.‘ Das Hauptmotiv sollte nämlich nicht in der Bildmitte liegen. Ich hantiere wie hier im unteren Bild die Drittelregel. Wichtige Details liegen genau auf den vier Kreuzen der Linien. Auch das kann ich im Nachhinein korrigieren, indem ich den Ausschnitt verändere. Tipps zu diesem und vielen anderen Themen rundum Fotografie und Fotobearbeitung lese ich gerne auf der Seite von Matthias Haltenhof.

Verschiedene Sets für verschiedene Zwecke

Zum Schluss, wenn ich alle Bilder in einer logischen Reihenfolge sortiert habe, mache ich ein neues Set, wobei ich unten links oder rechts ins Bild das PeOos-Logo einbaue.

Dann kopiere ich die Sets und speichere sie nochmals in einem kleineren Format. Denn meine Kollegin, Frederike, braucht die Bilder für verschiedene anderen Ferienunterkunfts-Portale in einer kleineren Auflösung.

Am Ende jeder Serie stellen wir gerne auch einen Grundriss bereit. Das geht leider nicht bei allen Unterkünften. Ich brauche dazu schon die genauen Maße. Aber wo möglich, macht sich diese gelernte Bauzeichnerin, gerne die Mühe eine optimale Darstellung der Ferienwohnung abzugeben.

World Wide Web

Die Krönung meiner Arbeit sind die Anzeigen, die ich zu den Wohnungen mache für Facebook und Instagram und kurze Filme von ungefähr anderthalb bis zwei Minuten mit musikalischer Untermalung für Youtube. Schließlich wollen wir mit der Zeit gehen und sollte dem Schnappschuss vor Ort letztendlich ein Abschluss in der Form eines Mietvertrages folgen.

Ich kann all unseren Gästen nur noch einen wunderschönen Aufenthalt wünschen.

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